Manifest für Maßschneider-Qualität

Die Herrenschneiderei

Tradition mit Zukunft

Die Gründung einer Vereinigung der besten Herrenschneider Deutschlands war ein gemeinsamer Schritt in die Zukunft dieser jahrhundertealten Handwerkskunst. Die Kommunikation der Vereinigung und ihrer Mitstreiter dient der Erhaltung handwerklicher Kompetenz, der Gewinnung von Nachwuchs und natürlich der Wahrung des Kulturgutes „Maßanzug“. Eine Bezeichnung, die heute leider für viele eher zweitklassige textile Produktionsverfahren missbraucht wird, die allesamt nichts mit der vom hochwertigen Handwerk geprägten Zeitlosigkeit, Eleganz und Leidenschaft rund um hand- und maßgefertigte Bekleidung zu tun haben.

Der „echte“ Maßanzug

Reflektion der Persönlichkeit

Die Faszination „echter“ Maßbekleidung liegt in ihrer Entstehung. Ein perfekter Anzug ist immer das Resultat unterschiedlichster fachlicher und individueller Aspekte. Die Konstruktion von Maßbekleidung beginnt immer mit dem persönlichen Kennenlernen, bei dem der Schneider die Vorlieben des Kunden mit Erfahrung und Leidenschaft im Gespräch „vermisst“, lange bevor das Maßband gezückt wird. In den folgenden Anproben wird die ideale Passform Stück für Stück erarbeitet, dabei ist der Kunde in die verschiedenen Fertigungsphasen seines maßgeschneiderten Anzuges aktiv involviert. Am Ende – und meist nach 60 bis 80 Stunden Handarbeit für einen Anzug – ist ein Produkt entstanden, das auch textiler Ausdruck der Persönlichkeit seines Besitzers ist.

„Die Herrenschneider“ stehen für eine bemerkenswerte Handwerks- und Gestaltungsleistung, die erst wirklich verstanden werden kann, wenn sie persönlich erlebt wird. Das Gefühl, zum Beispiel ein makelloses, maßgeschneidertes Jackett über die Schultern zu streifen, ist auch nach vielen Jahren immer wieder außergewöhnlich freudvoll. Darüber hinaus ist die Ökobilanz von Maßbekleidung aus inländischer Fertigung ebenso hervorragend wie die Qualität. Denn die nachwachsenden Rohstoffe (z. B. Wolle) werden überwiegend in Europa erzeugt und verarbeitet. Die Transportwege zwischen den jeweils günstigsten Produzenten und Verarbeitungsbetrieben, die ja das Lebenselixier der „Fast Fashion“ sind, entfallen. So werden zusätzlich auch ein paar Kilo CO₂ gespart und europäische Sozialstandards aktiv berücksichtigt.